St. Augustine Catholic Church * Tremé New Orleans
Am Sonntag, dem 28. August 2006 hielt Father Jerome leDoux um 10 Uhr für die
St. Augustine Gemeinde von Tremé eine Katrina Memorial Messe:
"A lot of folks will be crying.
The only thing of importance is that,
while we grieve our losses of loved ones,
we thank God and worship together in such a way
that we cement our solidarity in faith, in hope and in love."
From St. Augustine's on the way to Congo Square
Erlauben wir uns anlässlich dieses Ereignisses einen Abstecher in die Entwicklungsgeschichte der ältesten afro-amerikanischen katholischen Gemeinde von Tremé, angesiedelt in St. Augustine Catholic Church an der Ecke von Gov.Nichollls und St. Claude Street, so müssen wir uns vergegenwärtigen, dass die meisten der ersten uns bekannten Jazzmusiker in dieser Gemeinde aufgewachsen sind und zum Teil auch dort getauft wurden.
Tremé erstreckte sich zur Gründerzeit weit über den heutigen Stadtteil hinaus, umfasste zum Beispiel auch das Gebiet des Armstrong Parks und den Häuserzyklus „The Projekct“ hinter dem St. Louis Nr. 1 Friedhof.
1834 legen „Free people of colour“, frei gewordene Sklaven den Grundstein für diese Gemeinde, und die Governor Nicholls Street heißt zu dieser Zeit noch Bayou Road.
Als historischer Vorgänger des Jazz, so steht es in allen Jazz Geschichtsbüchern, gilt die Musik der Marching Bands (Brass Bands) mit Märschen, Hymnen, Negro Spirituals, Blues und Ragtime.
1918 spielt die Italo-Amerikanische „Original Dixielandband“, eine weiße Band im Reisenweber's Cafe von New York. Die Musiker sind Tony Spargo, Edwin "Daddy" Edwards, D. James "Nick" LaRocca, Larry Shields und Henry Ragas. Sie sind in jenem Teil des Viertels aufgewachsen, das sich heute 6th Ward nennt – ganz in der Nähe vom Haus des großen Pianisten & Bandleader Jelly Roll Morton, inmitten der zahlreichen Social & Pleasure Clubs, die ihrerseits wiederum Träger fast aller Brass Bands mit Musikern afro-amerikanischer Prägung sind. So können wir davon ausgehen, dass sie ihre „Vorbilder“ (fast) Tag und Nacht und (fast) überall hören konnten.
Also, man singt Gospel in der Kirche, Hymnen mit afrikanisch-karibischem Rhythmus und trifft vor der Kirche auf eine dieser Brass Bands, die ihre Melodien ebenfalls über afrikanisch-karibischen Rhythmus legen. So entsteht in der Verbindung von Kirchen- und Straßenmusik zum Beispiel das, was man Second Line Beat nennt, den markantesten und urwüchsigsten Rhythmus des Jazz.
Social & Pleasure Clubs in afro-amerkanischer Tradition gab es bis auf den heutigen Tage, d.h. bis Hurrikane Katrina die meisten dieser Kulturstätten vernichtet hat. Diese Clubs sind immer schon Veranstalter von Festen wie Taufen, Hochzeiten und natürlich auch Beerdigungen aller afro-amerikanischen Familien gewesen.
Welche Rolle spielt die St. Augustine Kirche HEUTE?
Da diese Kirche seit 1834 in solcher lokaler Tradition verankert ist, wie jeder weiß, der einem Gottesdienst von Father Jerome G.LeDoux beiwohnen durfte, und da sie wie das French Quarter auf höheres Gelände gebaut wurde, gehen wir mit vielen Kennern dieser Kultur davon aus, dass gerade St. Augustine als Gemeindekirche für die afro-amerikanische Kultur erhalten bleiben muss. Dies um so mehr, als es seit vielen Jahren innerkirchliche Bestrebungen gegeben hat, sie für immer zu schließen. Die Kirchenverwaltung glaubte nach Hurricane Katrina, nun einen „natürlichen“ Grund für das Schließen vorgefunden zu haben, sie wurde dann auch tatsächlich geschlossen und Father Jerome LeDoux wurde aufgefordert, sein Rektorat zu verlassen.
Doch dann geschah das Wunder: Es gab nicht nur lokalen sondern weltweiten Protest, der sich in unzähligen eMails beim Erzbischof Luft machte. Das geflügelte Wort Papst Johannes Pauls „Alle Kirchen sollten sein wie St. Augustine“ vom September 1987 blieb natürlich auch nicht ohne Wirkung, als es in allen Zeitungen zu lesen war.
Siehe: http://www.savestaugparish.org/
Facit: St. Augustine Catholic Church wurde nach einer „Probezeit bis September 2007" wieder als Gemeindekirche im obigen Sinne zugelassen. Eine beständige Erhöhung der Gemeinde Mitglieder wird dazu beitragen, den Bestand der "Jazzgründer Kirche" auf lange Zeit zu sichern.
Diesem Zweck dient unter anderem auch das Hilfswerk „St. Augustine & AWK International“: Je mehr unserer Mitglieder sich bereit erklären, auch Mitglied dieser bedrohten afro-amerikanischen Gemeinde zu werden, desto kleiner ist die Möglichkeit, sie erneut aus Unbedachtsamkeit (oder anderem Grund) zu schließen.
Bitte beteiligen auch Sie sich auch an diesem kulturell so wichtigen Vorhaben des Hilfswerks in Kooperation mit dem Gemeindemanagement der St. Augustine Catholic Church of Tremé. Wir gehen mit gutem Grund davon aus, dass die Erneuerung der für den Erhalt dieser Kultur so wichtigen Social - & Pleasure Clubs von dieser Kirchengemeinde aus federführend vorgenommen werden kann.
The Hurricane Brassband of Maastricht at St. Augustine's Tremé
Father Jerome G. LeDoux
"As we all know from painful histories around the world, great tragedies bring out the worst in many people, and, fortunately, also the best in most people.
In every ward and neighborhood, we find heartwarming stories of undying faith, trust, hope and daring, people sharing everything and risking their lives for a relative, friend or stranger.
Amid the dreaded hurricane aftermath of polluted waters and deserted neighborhoods, local police, state troopers, the National Guard and formidable troops like the 82nd Airborne of North Carolina patrolled the area and provided security.
Yet, we found our greatest security in each other, catching one another’s back in all situations.
While rebuilding has been the main focus of Katrina/Rita survivors in New Orleans and all up and down the Gulf Coast, our focus is the resurrection and rebuilding of the spirit of a people. Yes, God willing, we are going to be better than we have ever been."
Noch weitaus mehr über die Bedeutung der St. Augustine Church Tremé
für die afro-amerikanische Kultur finden Sie unter:
Dr. Michael White